Bereichsbild
Kontakt

Heidelberg Center
for American Studies

Curt und Heidemarie
Engelhorn Palais

Hauptstraße 120
D-69117 Heidelberg

T: +49 (0)6221 / 54 3710
F: +49 (0)6221 / 54 3719

hca@uni-hd.de

 
Downloads

Geschichte

Die Gründung des Heidelberg Center for American Studies (HCA) geht auf eine Anfang 2002 gestartete Initiative von Heidelberger Hochschullehrern zurück, an der Ruprecht-Karls-Universität ein interdisziplinäres Zentrum für Amerikaforschung aufzubauen. Diese Bemühungen resultierten zunächst in der Einrichtung eines neuen Aufbaustudiengangs, dem Master of Arts in American Studies (MAS). Zudem organisierte die „Initiativgruppe HCA“ im Wintersemester 2002/2003 die erste Vortragsreihe "Typisch Amerikanisch", um einem breiten Publikum amerikarelevante Themen näherzubringen. Diese Vortragsreihe hat von Beginn an großen Anklang in der Öffentlichkeit gefunden.

Im Mai 2003 stellte Manfred Lautenschläger dem frischgebackenen Institut in der Heidelberger Weststadt einige Büroräume zur Verfügung. Knapp ein Jahr später, im April 2004, richtete das HCA seine erste internationale Konferenz aus, die HCA Spring Academy 2004. Dabei handelte es sich um eine seither in jedem Frühjahr ausgerichtete, einwöchige interdisziplinäre Konferenz für Doktoranden, die im Bereich der Amerikawissenschaften promovieren.

Im Frühjahr 2004 genehmigten sowohl die Universität Heidelberg als auch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg die Studienordnung des MAS und die Satzung des HCA. Am 20. Oktober 2004 wurde das HCA schließlich offiziell als zentrale wissenschaftliche Einrichtung der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg eröffnet. Zeitgleich nahmen die ersten MAS-Studenten ihr Studium am HCA auf. Die konstituierende Sitzung des Direktoriums fand im Januar 2005 statt. Im Juni 2006 traf sich das Kuratorium des HCA zu seiner ersten Sitzung.

Ende Mai 2006 bezog das HCA seine neuen Büroräume im Curt und Heidemarie Engelhorn Palais in der Hauptstraße 120, inmitten der Heidelberger Altstadt. Das Haus wurde von unserem Förderer Curt Engelhorn gekauft, renoviert und dem HCA für zunächst zehn Jahre mietfrei zur Verfügung gestellt.

Mit dem Bezug des Curt und Heidemarie Engelhorn Palais eröffneten sich dem HCA völlig neue Möglichkeiten. Um das neue Entwicklungspotenzial des Instituts auszuschöpfen, begründeten die Universität Heidelberg, das Land Baden-Württemberg und private Förderer einen Matching Fund. Dieser Fonds ermöglichte dem HCA, ein gemeinsames Programm mit der American Academy in Berlin zu initiieren, das im Rahmen des Baden-Württemberg Seminars Fellows der Academy zu Vorträgen ans HCA und an Partnerinstitutionen im Land brachte. Außerdem legte das HCA 2007 ein Fellow-in-Residence Programm auf und konnte drei weitere Mitarbeiter anstellen, was seine Möglichkeiten in Forschung und Lehre beträchtlich erweiterte. Diese Erweiterung war unter anderem notwendig geworden, weil das Institut im Jahr zuvor ein dreijähriges strukturiertes Ph.D. Programm mit einem multidisziplinären englischsprachigen Curriculum aus der Taufe gehoben hatte.

Der nächste große Entwicklungsschritt des HCA erfolgte im Frühjahr 2009, als die Universität Heidelberg eine Dauerfinanzierung nach dem Auslaufen der Anschubfinanzierung zusagte. Angesichts dieser ermutigenden Nachrichten konnte das HCA seinen fünften Geburtstag (und den 70. seines Gründungsdirektors) auf dem Heidelberger Schloss feiern. Das dynamische Wachstum des HCA hielt an. Im Oktober 2009 konnte man nicht nur die fünfte akademische Abschlussfeier begehen, sondern gleichzeitig den modernen Annex des Curt und Heidemarie Engelhorn Palais einweihen. Im Herbst 2009 fand außerdem das erste Baden-Württemberg Seminar unter alleiniger Regie des HCA statt.

Ende November 2009 konnte sich das HCA darüber freuen, dass die Landesregierung die Bewerbung für zwei Brückenprofessuren mit dem Institut für Geographie bzw. der Theologischen Fakultät positiv beschieden hatte. Sie hatte diese sogenannten „2012er Professuren” geschaffen, um die Auswirkungen eines doppelten Abiturjahrgangs an den Hochschulen abzufedern. Im Frühjahr 2011 konnte das HCA Ulrike Gerhard als Professorin für die Humangeographie Nordamerikas und Jan Stievermann als Professor für die Geschichte des Christentums in den USA begrüßen. Einige Monate zuvor hatte das HCA bereits erfolgreich mit dem Anglistischen Seminar der Universität Heidelberg über ein Joint Appointment von Günter Leypoldt, Professor für Amerikanische Literatur und Kulturwissenschaft, verhandelt. Dies war das zweite Joint Appointment nach dem von Manfred Berg, Inhaber des Curt Engelhorn Lehrstuhls für Amerikanische Geschichte am Historischen Seminar der Universität Heidelberg, das seit 2009 bestand. Mit zwei „Brückenprofessuren“ und zwei Joint Appointments waren dem HCA feste “Brückenschläge” in das Historische und Anglistische Seminar, an das Institut für Geographie und die Theologische Fakultät gelungen.

Allerdings ging diese Entwicklung Hand in Hand mit neuen Aufgaben, da das HCA sich verpflichtet hatte, ein dreijähriges B.A. Programm einzurichten, um die nötigen Kapazitäten für die steigenden Studentenzahlen bereitzustellen. Die Konzeptualisierung dieses neuen Studienganges nahm die erste Jahreshälfte 2010 in Anspruch; es galt, ein Programm zu schaffen, das der multidisziplinären Tradition des Centers treu blieb, aber eine andere Zielgruppe ansprach. Unter der Federführung von Dr. Andreas Barz vom Dezernat für Studium und Lehre und mit Unterstützung der Philosophischen, Neuphilologischen, Theologischen und Juristischen Fakultäten sowie der Fakultäten für Chemie und Geowissenschaften und für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sowie studentischen Vertretern wurde der B.A. in American Studies (BAS) in Rekordgeschwindigkeit entwickelt und durch die Universitätsgremien gelotst. Als das baden-württembergische Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst den Studiengang schließlich offiziell genehmigt hatte, blieben gerade noch vier Wochen bis zum Ende der Bewerbungsfrist für das Wintersemester. Dennoch war das Programm von Anfang an eine Erfolgsgeschichte – im Wintersemester 2016 hatte es fast 100 Studierende und mehr als 1.200 haben sich bis heute um einen Studienplatz beworben.

Das HCA erweiterte außerdem seine Aktivitäten in der interdisziplinären Forschung und im transatlantischen akademischen Austausch. Seit 2012 vergibt es zusammen mit der Theologischen Fakultät jährlich den James W.C. Pennington Award, großzügig dotiert von der Manfred Lautenschläger Stiftung. Im selben Jahr wurde das Jonathan Edwards Center Germany aus der Taufe gehoben, eine Zusammenarbeit zwischen dem HCA und der Theologischen Fakultät mit dem Jonathan Edwards Center der Yale Divinity School. Im Verbund unterstützen diese Institutionen einschlägige Forschungsprojekte über Edwards und die frühe amerikanische Religionsgeschichte, indem sie Quellen und Sekundärliteratur zugänglich machen, Seminare anbieten, Vorträge und Konferenzen organisieren und den Austausch von Studierenden und Dozenten zwischen Yale und den internationalen Edwards Centern unterstützen. Im Jahr 2015 stießen das HCA und die University of Notre Dame, speziell ihre Programme in Geschichte und American Studies, eine weitere transatlantische Kooperation an. Hier liegt der Focus auf dem Austausch von Doktoranden und Postdocs sowie in der Kollaboration bei Forschungsprojekten. Bisher sind die Beteiligten auf zwei Kolloquien zusammengekommen und hatten im akademischen Jahr 2016-17 jeweils einen Postdoc der anderen Seite zu Gast.

Im Herbst 2016 bewilligte die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) Fördermittel in Höhe von rund 3,5 Millionen EUR für ein am HCA angesiedeltes Graduiertenkolleg. Seine Projekte drehen sich um „Autorität und Vertrauen in der Amerikanischen Kultur, Gesellschaft, Geschichte und Politik“. Es ruht auf den Schultern von zehn Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus der Geographie, der Geschichte und Religionsgeschichte, den Literatur- und Sprachwissenschaften sowie der Politikwissenschaft. Darüber hinaus sind assoziierte Forscher aus Deutschland, Europa und Nordamerika am Graduiertenkolleg “Authority and Trust” (GKAT) beteiligt. Im Fokus des Forschungsprogramms befinden sich Entstehung und Wandel von Autorität in Staat und Zivilgesellschaft, sozialen Institutionen, urbanen Räumen, Kultur und Religion ebenso wie sich verändernde Vertrauenskonstellationen innerhalb der USA sowie in der transatlantischen Welt. Die Sprecherfunktion hat Professor Manfred Berg (Curt Engelhorn Lehrstuhl für Amerikanische Geschichte); Professor Günter Leypoldt (Anglistisches Seminar) ist stellvertretender Sprecher. Die erste Förderperiode von viereinhalb Jahren hat im Oktober 2017 mit zehn Doktoranden, vier Forschungsstudierenden und einem Postdoc begonnen. Die Mitglieder des GKAT leisten wichtige Beiträge in einem Themenfeld, das sowohl in der wissenschaftlichen wie in der öffentlichen Diskussion hoch aktuell ist. Das Kolleg bietet zugleich dem wissenschaftlichen Nachwuchs eine innovative Ausbildung für Tätigkeiten innerhalb und außerhalb der akademischen Welt.

Im Frühjahr 2017 nahm Prof. Dr. Welf Werner von der International University Bremen eine Stelle an, die die Universität zwei Jahre zuvor geschaffen hatte, um die Nachfolge des Gründungsdirektors des HCA zu sichern, eine gemeinsame Berufung der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften und des HCA. Im Februar 2018 ernannte ihn das HCA-Direktorium zum neuen Direktor. Welf Werner hat das Portfolio des Zentrums um die Wirtschaftswissenschaften erweitert und dabei ein besonderes Augenmerk auf die Verflechtung der Disziplin mit den Geschichts- und Politikwissenschaften gelegt. Seitdem hat das HCA einen stärkeren Schwerpunkt auf "Global American Studies" entwickelt und damit die traditionelle transatlantische Perspektive erweitert. Ein Ausdruck dieser erweiterten Perspektive ist die Juniorprofessur "Migration and the Americas", die in Kooperation mit dem Heidelberg Center for Ibero-American Studies (HCIAS) eingerichtet wurde. HCA-Professor*innen sind auch in die Arbeit des Center for Asian and Transcultural Studies (CATS) der Universität Heidelberg eingebunden. Gleichzeitig hat sich das Zentrum auf den Weg gemacht, ein "digitales HCA" zu etablieren, indem es hochkarätige Veranstaltungen zunehmend per Video auf seiner Website dokumentiert; außerdem haben HCA-Absolventen den HCA Graduate Blog gegründet. Im Jahr 2020 verstärkte die Covid-19-Pandemie diese Entwicklung, da sie alle persönlichen Lehrveranstaltungen und Events für drei Semester unmöglich machte. Alle Lehrveranstaltungen fanden online statt, das HCA startete den Podcast "Corona in den USA" und konzipierte die Ruperto Carola Ringvorlesung "Quo Vadis USA?" als reines Online-Format.

Im November 2021 hat die DFG eine zweite Förderrunde für GKAT bewilligt. Mit insgesamt 4,3 Millionen Euro für einen Zeitraum von viereinhalb Jahren werden zwei weitere Kohorten mit jeweils zehn Doktoranden grundlegende Erkenntnisse über das Verhältnis von Autorität und Vertrauen in den Vereinigten Staaten gewinnen können. Neue Sprecher des GKAT sind Prof. Dr. Günter Leypoldt und Prof. Dr. Ulrike Gerhard. Das Graduiertenkolleg schärfte sein Profil mit drei neuen Mitgliedern, Prof. Dr. Welf Werner (Wirtschaftsgeschichte), PD Dr. Magnus Schlette (Sozial- und Religionsphilosophie) und Jun.Prof. Soledad Àlvares Velasco (Ethnizität und Migration in urbanen Räumen in Anglo- und Lateinamerika).

HCA: E-Mail
Letzte Änderung: 22.09.2022
zum Seitenanfang/up